Curriculum Vitae Axel Rohlfs
als Künstler/ Autor, Nov. 2014
Ich, Axel Rohlfs (geboren 1971 in Bremen), bin Maler der konkreten Kunst und Autor der konkreten/ visuellen Poesie sowie Editeur bzw. Assistent für andere Vertreter der konkreten Kunst. In Berlin, Detmold und Bremen habe ich Architektur, Immobilienwirtschaft, Germanistik und Kunstpädagogik studiert, wohne und arbeite in Bremen bzw. Sürstedt.
1991 begann ich das Studium der Architektur an der TU Berlin, wo ich auch Malereikurse bei Prof. Matthias Koeppel belegte. 1997 erhielt ich das Diplom in Architektur und bin fortan als Architekt und konkreter Künstler/ Autor in Hamburg, Düsseldorf, Detmold und Bremen tätig gewesen. 2002 organisierte ich die Ausstellung Lajos Vajda – Endre Bálint (zwei ungarische Künstler mit Bezug zur Shoah) in der Mü-Terem Galéria, Budapest; der Band schemenata. Künstlerische Strategien einer Konterkarierung von NS-Visualisierungen (Bremen, 2008) ist in der weiteren Beschäftigung mit der Shoah entstanden. Seit 2003 bin ich Assistent der Künstlerin Prof. Vera Molnar, Paris (Mitbegründerin der Künstlergruppe GRAV, Pionierin der Kunst mit Hilfe des Computers in den 1960ern). 2004 erhielt ich ein Stipendium als artist in residence des Espace de l´art concret in Mouans-Sartoux (Côte d´Azur) mit abschließender Atelierausstellung. Im selben Jahr begann ich, Kunst-Editionen für andere Künstler wie Hans-Jörg Glattfelder, Eugen Gomringer und Attila Kovács zu schaffen. 2005 hatte ich meine erste Einzelausstellung im ikkp (institut für konstruktive kunst und konkrete poesie, Prof. Gomringer) in Rehau. Es folgten zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Bisher habe ich 13 Kataloge über meine Arbeit (s.U.) veröffentlicht. Alle meine Kataloge können kostenlos von meiner website www.axel-rohlfs.de (´downloads´) heruntergeladen werden.
Meine Innovation in konkreter Kunst ist das wechselseitige Einanderformen von zwei Teilfiguren zu einer Doppelfigur: es entstehen Doppelknoten, Doppelmäander, Doppelspiralen o.ä.. Die Breitenentwicklung einer Teilfigur orientiert sich an einer Zahlenfolge; so bleiben Zufall oder Willkür des Künstlers aus. Die Bilder sind im Sinne des Manifestes der konkreten Kunst von 1930 konstruiert. Die Beziehungen von Teilfigur zu Teilfigur, Teilfiguren zu Doppelfigur und Doppelfigur zu Grund erscheinen unfest; angestrebt ist also ein ästhetischer Mehrwert der Fluktuation der Aufmerksamkeit, der Ambiguität, des Simultaneismus (= ars 5, s.U.), ganz allgemein der „Nicht-Identität“ (T.W. Adorno). Letzteres devianzästhetische Prinzip lässt sich auch in meiner konkreten/ visuellen Poesie ausmachen.
Meine Innovationen in konkreter/ visueller Poesie sind u.a.:
- Zeichentransformationen im Uhrkreis oder anderen grafischen Strukturen im Verbund mit semantisch-pragmatischen Zeichenumnutzungen (situationistisch gesprochen „Zeichenentwendungen“ / „détournement“),
- Paradigma-Paraden (Wörter oder Wortteile werden in ihrer Austauschbarkeit grafisch vorgeführt),
- Kontrast verschiedener devianzästhetischer, phänomenologisch variierender Operationen (ars 1 bis ars 5, vgl. Devianzästhetikübersicht, meine Doppelfiguren in konkreter Kunst entsprechen dabei Simultaneismus = ars 5).
Als Gemeinsamkeit Konkreter Kunst und Konkreter Poesie sehe ich die Konstruktion von kognitiven Strukturen im Werk und im Wahrnehmen/ Denken (des Produzierenden und Nachproduzierenden= Rezipienten) an: das Konkrete ist diese Konstruktion kognitiver Strukturen, die nicht auf etwas Anderes verweist, die also konkret ist; eine kognitive Struktur ist im Endeffekt immer ´konkret´, sowohl im Kopf als auch auf der Leinwand/ dem Papier.
„Konstruktion“ meint dabei: ´System´ nach Kant, dem man also als Ganzes nichts entnehmen oder hinzufügen kann, also die Ausschaltung von Willkür und somit des heute noch modischen Geniekults des 19. Jahrhunderts.
Diese konstruierten kognitiven Strukturen sind devianzästhetisch wirksam. „Devianzästhetisch wirksam“ meint dabei: die konstruierten kognitiven Strukturen weichen von alltäglicher Wahrnehmung, die auf Einheitlichkeit (= ´natura´) ausgerichtet ist, ab. Dadurch bieten diese konstruierten kognitiven Strukturen einen ästhetischen Mehrwert gegenüber der Alltagswahrnehmung. Die Einheitlichkeit des Spiegelbildes nach Lacan (= ´natura´) ist das Prinzip des Imaginären, die Quelle von Leit- und Feindbildern, die Denken und Wahrnehmen beeinflussen und oft inhumane Resultate in der Lebenspraxis haben.
Ich habe ein System generativer Devianzästhetik der fünf Typen ars 1 bis ars 5 als Abweichungen von Einheitlichkeit der Alltagswahrnehmung (= ´natura´) entwickelt und mit Beispielen konkreter Gestaltungen in Text und in Bild belegt (vgl. Blätter A4 und A5 unter „gallery/ poetry“ bzw. unter „downloads“).
Auch die „Werbeanzeigen“ für concept art (A1 bis A3 unter ´poetry´) sind letztlich Konstruktionen devianzästhetischer kognitiver Strukturen.
Literatur über Axel Rohlfs
- Aurélie Nemours (2003): Architecte peintre est-ce permis (Gedicht zum Werk Axel Rohlfs´). In: Rohlfs, Axel (2004): werkbericht (Werke 1997-2004, Vorworte: Aurélie Nemours und Eugen Gomringer).
- Rohlfs, Axel (2004): werkbericht (Werke 1997-2004, Vorworte: Aurélie Nemours und Eugen Gomringer).
- Museum Modern Art Hünfeld (2004): 32 Positionen/ Räume (Katalog zur Gruppenausstellung).
- Linschinger, Prof. Josef (2004): 50 Quadrat + Kompakt Konstruktiv Konkret“ (CD-
Dokumentation der Gruppenausstellung im Rahmen des 14. Gmundener
Symposions 2004).
- Blum, Jürgen (2005): MOTIVA (Katalog zur Gruppenausstellung Europäische konkrete und konstruktive Kunst im Uno-Gebäude Austria Center Vienna).
- Eugen Gomringer (2005): Beispiele eines Sammlerkonzepts. Aufsatz im Heft zum 12. Kolloquium des Forums Konkrete Kunst Erfurt.
- Rohlfs, Axel (2006): Fugitive Interaktion von Form (Vorwort: Eugen Gomringer).
- Lauter, Marlene/ Weigand, Hans-Georg (2007): Ausgerechnet… Mathematik und Konkrete Kunst (Buch zur Gruppenausstellung im Museum im Kulturspeicher Würzburg).
- Open Structure Art Society (OSAS, 2007): Black and White (Katalog zur Gruppenausstellung im Vasarely-Muzeum Budapest).
- Messmer Foundation (2007): Die Top 80. international, hochkarätig, konkret-konstruktiv (Ausstellungskatalog der Messmer Foundation zu ihrem ersten Kunstpreis).
- Rohlfs, Axel (2007): 6 x 6 = 36. 6 Zahlenreihen in 6 (De-)Figurationen (Vorworte: Prof. Dietmar Guderian und Prof. Frider Nake).
- Museum im Kulturspeicher Würzburg (2008): Die Sammlung Peter C. Ruppert.
- Open Structure Art Society (OSAS, 2009): Seeking Constructive Concrete Structural 2 (Katalog zur Gruppenausstellung im Vasarely-Muzeum Budapest).
- Rohlfs, Axel (2009): doppelknotenbilder (Vorworte: Prof. Eugen Gomringer, Hans-Jörg Glattfelder, Prof. Attila Kovács, Prof. Dietmar Guderian).
- Dárdai, Zsuzsa (2009): Line – Vonal (Katalog zur Gruppenausstellung des Symmetry Festivals Budapest).
- Rohlfs, Axel (2009): inventar 2003 bis 2009 – 12 doppel-figur-serien.
- Forum Konkrete Kunst Erfurt (2009): die kunst geht in die stadt. hommage an eine gründergeneration (Katalog zur Gruppenausstellung).
- Lehmann, Ingmar: Fibonacci-Zahlen in bildender Kunst und Literatur. In: Der Mathematik-Unterricht (2009, Heft 2).
- Gomringer, Eugen (2010): 100 Jahre konkrete Kunst. Struktur und Wahrnehmung.
- Rohlfs, Axel (2011): 27 reziprok-topologische prozesse. werkbuch 2003-2011.
- Rohlfs, Axel (2013): Tiefen- und Oberflächenstruktur von 66 Doppelknoten.
- Friedrich Verlag (2014): Kunst im Quadrat (mathematiklehren, Heft Nr. 185)
- Kunstwelten boesner GmbH holding + innovations (2014): Kunstwelten.
Literatur von Axel Rohlfs
- what you see is what you get. visuelle und konkrete Poesie. (erster Band visueller und konkreter Poesie, Vorwort Eugen Gomringer. Bremen, 2006)
- schemenata. Künstlerische Strategien einer Konterkarierung von NS-Visualisierungen (Bremen, 2008).
- through. visuelle und konkrete Poesie. (zweiter Band visueller und konkreter Poesie. Bremen, 2008).
- Veröffentlichung vom Textbild „er-sie-es“ in der Anthologie „Leidenschafften“ der Edition Splitter (Wien, 2006).
- Veröffentlichung von „Pedanten und Chaoten“ in der gleichnamigen Anthologie der Edition Splitter (Wien, 2008).
- Die Rolle der Kunst in meinem Dasein. (Aufsatz im Heft zum 12. Kolloquium des Forums Konkrete Kunst Erfurt. Erfurt, 2005).
- Erstes Interview mit Vera Molnar. In : Open Structures Art Society (2007):Vera Molnar.
- … und zum dritten! (dritter Band visueller und konkreter Poesie, Vorworte: Karl Riha und Eugen Gomringer. Bremen, 2011).
- Zweites Interview mit Vera Molnar. In: MUWA (2013): Vom Sichtbaren zum Lesbaren (Katalog zur Ausstellung im MUWA. Graz, 2013. Drittes Interview noch unveröffentlicht.)
- es geht weiter…visuelle und konkrete Poesie. (vierter Band visueller und konkreter Poesie, Vorworte Eugen Gomringer und Dr. Anne Thurmann-Jajes. Bremen, 2014)
Werke in öffentlichen Sammlungen
Museum für konkrete Kunst (Ingolstadt), Sammlung Prof. Eugen Gomringer (ikkp Rehau), Sammlung Peter C. Ruppert Konkrete Kunst in Europa nach 1945, Museum im Kulturspeicher, Würzburg, Mondriaanhuis (Amersfoort, Niederlande), Mobile MADI Museum (Budapest, Ungarn), Szépmüvészeti Muzeum Budapest, Kunsthalle Messmer (Riegel am Kaiserstuhl).
Weitere Ausstellungen
2003
- „Europa konkret“, Gruppenausstellung Sammlung Prof. Blum-Kwiatkowski, Universitätssammlungen Kunst + Technik, Dresden
2004
- „50 Quadrat + Kompakt Konstruktiv Konkret“, Gruppenausstellung im Rahmen des 14. Gmundener Symposions (Prof. Josef Linschinger)
- „32 Positionen/ Räume“, Gruppenausstellung im Museum Modern Art Hünfeld
2005
- „Am Anfang war das Quadrat“, Gruppenausstellung im Art Studio 1, Deinste
- Einzelausstellung im Institut Francais, Bremen
- „Sammlerkonzepte“, Gruppenausstellung im Forum Konkrete Kunst Erfurt
- „Motiva“, Gruppenausstellung im Austria Center Vienna, Wien
2006
- Einzelausstellung in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn
- “SupreMADIsm”, Gruppenausstellung Mobile MADI Museum, Museum of Contemporary Art, Moskau
- Ausstellung mit Judith Nem´s in der Galerie La Ligne, Zürich
- „Neue Künstler, neue Werke“, Gruppenausstellung Galerie Emilia Suciu, Ettlingen
2007
- Art Zürich (Galerie La Ligne).
- Gruppenausstellung zum 1. Kunstpreis für konkret-konstruktive Kunst der Messmer Foundation, Riegel (am Kaiserstuhl)
- „Ausgerechnet… Mathematik und Konkrete Kunst“, Gruppenausstellung im Museum im Kulturspeicher, Würzburg
- „Black and White“, Gruppenausstellung im Vasarely-Muzeum Budapest.
2008
- Einzelausstellung im ikkp (institut für konstruktive kunst und konkrete poesie, Prof. Gomringer), Rehau
- Gruppenausstellung in Heidrichs Kunsthandlung, Berlin
- „Gegenstandslos“, Gruppenausstellung in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn
- „The weakest link“, Gruppenausstellung Galerie Stedefreund, Berlin
2009
- „Hommage an eine Gründergeneration/ 90 Jahre Bauhaus“, Gruppenausstellung Forum Konkrete Kunst Erfurt und Kammerhofgalerie der Stadt Gmunden (Österreich)
- Ausstellung mit H. J. Glattfelder in der Galerie/ Edition Fanal, Basel
- „Seeking Constructive Concrete Structural 2“, Gruppenausstellung im Vasarely-Muzeum Budapest
- „Die Kunst geht in die Stadt“, Gruppenausstellung im Forum Konkrete Kunst Erfurt
- „Line-Vonal“, Gruppenausstellung Symmetry Festival, Budapest
2010
- „100 Jahre konkrete Kunst“, Rehau, Gruppenausstellung zusammen mit H.J. Glattfelder, M. Mohr, V. Kovacic u.a., Kurator: Prof. Gomringer
- „10 Jahre Kunsthaus Rehau“, Gruppenausstellung im ikkp, Rehau
- „Top 80 of Second International André-Evard-Award“, Gruppenausstellung in der Kunsthalle Messmer (Riegel am Kaiserstuhl)
2011
- „Neu entfaltet“, Gruppenausstellung im Museum im Kulturspeicher, Würzburg
- „Hommage an eine Gründergeneration“, Gruppenausstellung im Institut für Neue Technische Form, Darmstadt
2012
- „Schemenata – Wie NS-Schemata zu Schemen gemacht werden können“, Einzelausstellung im Rosenak-Haus, Bremen (Keller-Räume der ehemaligen Bremer Synagoge)
- „Chance as strategy“, Gruppenausstellung im Vasarely-Muzeum Budapest
2013
- „3. andré evard preis für konkret-konstruktive kunst“, Gruppenausstellung in der Kunsthalle Messmer (Riegel am Kaiserstuhl)
- „Die Kunst geht in die Stadt“, Gruppenaustellung ikkp Rehau
2014
- „Word and Image“, Gruppenausstellung im Vasarely-Muzeum Budapest.
- „Kunst- Konkret. Hommage an eine Gründergeneration“, Akademiegalerie im Weisbachschen Haus, Plauen